So begann alles:
Drei junge Frauen auf großer Reise
Das Abitur war vorbei und dann?
13 Jahre Schule sind beendet und die Prüfungen sind geschafft. Zunächst fällt eine große Last von einem ab… und dann kommen die nächsten Fragen: Ausbildung? Studium? Wenn ja welches? Und wo? Doch davor muss man erst einmal raus – weg – etwas von der großen weiten Welt sehen! Das sind die normalen Gedanken nahezu aller Abiturientinnen und Abiturienten!
Bei uns kam der Wunsch hinzu etwas bewegen zu wollen.
Ein Entwicklungsland war unser Ziel. Sich sozial engagieren, den Menschen helfen, denen es nicht so gut geht wie uns – genau das wollten wir.
Afrika – ein bunter, tropischer Kontinent, indem jedoch auch sehr viel Armut herrscht – fiel uns als erstes ins Auge! Wir wählten eine Organisation, die uns unser Vorhaben ermöglichte und dann ab – nach Ghana!
Ghana – nach langer Kolonialherrschaft Großbritanniens ein englischsprachiges Entwicklungsland. Dorthin reisen viele sogenannte Volunteers – ehrenamtliche Entwicklungshelfer.
In erster Linie, weil es politisch ein sehr stabiles Land ist – das war auch unseren Eltern wichtig.
Dort angekommen war alles fremd.
Wir haben viel darüber gelesen, viel recherchiert und wir dachten, wir sind bestens vorbereitet für einen fremden Kontinent. Aber trotzdem war es vollkommen anders als wir erwartet hatten. Man kennt Bilder und Geschichten von Afrika aus den Nachrichten, aus Filmen, aus Magazinen und aus Zeitungsberichten… doch was es heißt wirklich vor Ort zu sein, die Gerüche, die Eindrücke, die Kultur… ist nur schwer in Worte zu fassen.
Wir kamen nicht mehr aus dem Staunen heraus: Volle, laute Straßen aus rotem Sand, turbulentes Treiben auf bunten Märkten, offene und gastfreundliche Menschen mit anderer Hautfarbe – doch auch die Armut in den dortigen Verhältnissen war allgegenwärtig und nicht zu übersehen.Als ihr Gegenüber fühlten wir uns oft hilflos und teilweise wie Besucher eines Zoos. Vorbei gehen, schauen, weiter gehen und nichts ändert sich. Wir – als weiße Touristen, die sich die ghanaische Lebenssituation ansehen und nach fünf Wochen wieder zurückkehren in das luxuriöse Deutschland.
Dieses Gefühl hat uns täglich begleitet, aber wir denken trotzdem, dass wir etwas verändern konnten. Ein kleines bisschen wenigstens! Alleine, dass wir da waren für die Kinder, sie in den Arm nehmen konnten und mit ihnen gelacht, getobt und gespielt haben, hat schon manches bewirkt.
Unsere Arbeit vor Ort war es, täglich in kleine Projekte zu fahren und dort den Lehrern zu helfen, die die Kinder unterrichten, mit ihnen zu spielen und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Gewohnt haben wir in einem großen Haus, zusammen mit ca. 20 anderen deutschen Mädels, die alle in verschiedenen Projekten arbeiteten. So konnten wir uns am Abend mit den Anderen über unsere Erlebnisse, Erfahrungen und Sorgen austauschen. Dabei sind wir auf eine Schule aufmerksam geworden, die zu diesem Zeitpunkt vor einem großen Problem stand. Sie musste innerhalb der nächsten drei Monate ihr Schulgelände verlassen, da dieses einem Privatmann gehörte, der das Grundstück nun selbst nutzen wollte. Die finanziellen Mittel der Schule waren allerdings begrenzt und so war es ihr nicht möglich ein neues Grundstück und ein neues Gebäude zu kaufen. Die Schule stand vor dem Aus. Womöglich wäre ihr Schicksal das Arbeiten auf der Straße gewesen – egal welches Alter. Die Kinder hätten keine Chance mehr auf Erziehung, auf Bildung und auf ein normales Leben. Dies ist jedoch ein sehr wichtiger Schritt in die Zukunft – nicht nur für die Kinder selbst, sondern auch für die Entwicklung des ganzen Landes.
Das Schicksal dieser Schule hat uns sehr berührt, denn inzwischen war uns klar geworden, dass das Unterstützen der dortigen Schulbildung für uns die einzige Möglichkeit war, in diesem Land zu helfen.
Dabei lernten wir die Schulleiterin, die Lehrer und all die Kinder kennen. Wir unterhielten uns mit ihnen über ihre schreckliche Situation. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir es noch nicht, doch das war der Anfang unseres Projekts. Wir haben versprochen, zurück in Deutschland, ein bisschen Geld zu sammeln, um der Schule zumindest beim Grundstückskauf unter die Arme greifen zu können. Mittlerweile sind nicht nur wir, durch weitere drei Mädls, sondern auch die Projekte gewachsen.Von Begin an haben wir unser Herz in Ghana und in diesem Projekt verloren.
Es ist immer wieder schön anzusehen, dass aus dem „Zuschuss für den Grundstückskauf“ durch Ihre Spenden inzwischen sehr viel mehr schon geworden ist.
Vielen Dank