Nach langer Überlegung fasste ich Anfang des Jahres den Entschluss in das Entwicklungsland Ghana zu reisen. Da dies nur während der Fußballsaison realisierbar war, bin ich wirklich sehr dankbar, dass der TSV Buchbach mir diese Reise trotzdem möglich machte.
Am 17.09.17 hob der Flieger in die ghanaische Hauptstadt Accra ab. Ich hatte gemischte Gefühle und war sehr aufgeregt, weil ich nicht wusste, was mich genau dort erwartete. In Ghana besuchte ich das Schulprojekt „Butterfly International School“, welches von ehrenamtlichen Helfern/innen des Kinderträume-Ghana e.V. mit Spendengeldern aus der Region seit 2010 kontinuierlich aufgebaut wird. Meine Freundin gehört zu den Gründerinnen dieses Vereins und darum war es für mich schon lange ein Herzenswunsch, die Schule endlich selbst zu sehen. Ich war oft sprachlos, denn so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Wir alle kennen Bilder und Geschichten aus Afrika, doch was es wirklich heißt, vor Ort zu sein bzw. „mittendrin“ zu sein, fällt mir nicht leicht, in Worte zu fassen. Die vielen Eindrücke, die Kultur, die so anders ist, wie wir sie kennen, die vielen strahlenden Kinderaugen zu sehen, die mit so wenigem anscheinend glücklich sind, ist beeindruckend. Aber genauso beeindruckend und bewegend war es für mich, die Bedingungen zu sehen, wie Menschen dort leben bzw. Kinder aufwachsen müssen. Vieles von dem Gesehenen ist für mich unvorstellbar.
In der „Butterfly International School“ besuchen aktuell ca. 300 Kinder die Schule. Angefangen mit 1 Jahr in der Kinderkrippe, wächst das Projekt nach dem englischen Schulsystem bis aktuell zur 6. Schulklasse. Schulbildung ist in einem Land wie Ghana leider keine Selbstverständlichkeit. Schule ist dort noch immer ein Privileg. Deshalb sind solche Projekte so unglaublich wichtig. Aktuell wird gerade das Gebäude für die Junior High School gebaut . Dieser weitere Ausbau wird dringend benötigt, um den Kindern die Möglichkeit zu geben, einen weiteren Schulabschluss in dieser Einrichtung zu absolvieren. Die Zeit in dieser Schule beeindruckte mich am Meisten. In jeder Pause wurde leidenschaftlich Fußball gespielt – auch ich durfte ein, zwei Tore schießen. Die leuchtenden Augen der Kinder zu sehen, die Freude über die Möglichkeit in die Schule gehen zu dürfen, waren unglaublich. Es hat mich sehr berührt, dass die Kinder sehr anhänglich waren und sofort unsere Nähe suchten. Es ist eine besondere Erfahrung, einmal ein Weißer unter vielen andersfarbigen Menschen zu sein.
Die Reise nach Ghana war für mich eine außergewöhnliche und auch sehr emotionale Erfahrung.
Dieser Aufenthalt hat mir wirklich vor Augen geführt, wie gut es uns geht. Ich werde noch lange an diese Zeit denken.